Alltagsleben

15 10 2010

Den Wochenrythmus habe ich dieses Mal eindeutig verpasst. Aber es gibt auch nicht mehr sooo viel Spannendes zu erzählen – es ist doch sowas wie Alltag eingekehrt.

Am Montag meiner letzten Schulwoche hatte es eine neue Studentin in der Schule, Karin aus Holland. Mit ihr unternahm ich recht viel. Am Montag traf ich mich zudem mit Diana, sie flog am Dienstag zurück nach Deutschland. Vorher hatte ihr Freund ihr noch schnell einen Heiratsantrag gemacht, wow!!
Mit Karin war ich dann in Coyoacan (südliches Quartier von Mexico City, war mal ein Dorf) im Haus, wo Frida Kahlo und Diego Rivera wohnten. Da würde ich auch sofort einziehen!! Wunderschöner Garten dazu, würde sich ideal für Grillparties eignen (analog meiner Abschiedsfete). Dann waren wir auch auf dem Mercado La Merced – soll der grösste Markt der Stadt sein und laut Reiseführer gar Amerikas, aber offiziell ist das nicht. Beeindruckend ist die Grösse auf jeden Fall! Es hat verschiedene Hallen und einen Aussenbereich. Die Hallen mit Früchten und Gemüse haben es mir eindeutig mehr angetan als das „Fleischhaus“… Gegessen haben wir auch da: Das Menü auf einem Foto, mit Pouletsuppe, Tacos und Getränk kostete gerade mal 35 Pesos. Und war soooo gut… Wie immer. 😉

Am Mittwoch war Héctor’s 30. Geburtstag, Cindy und ich schenkten ihm eine Flasche Tequila und in der Schule gab’s Torte (bestand wohl zu 95% aus Ei und 5% aus Zucker). Und am Freitag wurde dann gefeiert. Nach dem Unterricht gingen wir wie immer in die Pulquería, die andere Klasse kam auch mit und Cesare und Isac aus dem Hostel sowie Cindy’s Freund kamen auch. Später gingen wir in einem Restaurant etwas essen und fuhren dann Richtung Norden zur Hell Rock Bar.
Samstags wollten wir eigentlich nach Xochimilco und ein Boot mieten und dort feiern, aber irgendwie waren alle zu müde vom Vorabend. Deshalb fuhren wir nach Coyoacan und tranken… Kaffee!! Sarah, Karin und ich gingen dann zwar noch in eine Bar in unserem Quartier, aber die war so voll, dass es nicht lustig war…

Ansonsten sind wir auch spazieren gegangen, haben Fotos gemacht und ich weiss jetzt, dass es doch Hunde hat in Mexico City. Die sind alle im Parque Mexico! Karin ist Reisejournalistin und hat einen Artikel über die Hunde im Quartier geschrieben.

Am Montag war ich dann noch bei der Basilica de la Guadelupe. Das ist eine gigantische Kirche und es hat rundherum noch 6 (?) andere Kirchen und Tempel. Es kommen sehr viele Pilger hierher. Eine Kirche befindet sich auf einem kleinen Hügel und von dort aus sieht man auch die Stadt. Das ganze war recht ermüdend: einerseits hat die Sonne richtig vom Himmel geknallt, andererseits war ein Weg mit der Metro ca. 45 Min (musste 2x umsteigen) und Sitzplätze gab es keine.

Seit dieser Woche habe ich jetzt keinen Spanischunterricht mehr – irgendwie komisch, wenn man 4 Wochen lang täglich dahin gegangen ist. Dafür habe ich jetzt begonnen, ein wenig zu arbeiten (falls man dem so sagen kann). Ich sitze ein wenig am PC, kontrolliere ob alles sauber ist, lösche Lichter und versuche einigermassen wach zu bleiben (es ist zwar erlaubt, schlafen zu gehen, aber man muss halt das Telefon oder die Klingel noch bemerken). Und ich hoffe stets, dass das Telefon nicht klingelt hahaha Mein Spanisch ist zwar besser geworden, aber am Telefon sieht man halt die Mimik nicht und überhaupt habe ich ja noch nie gerne telefoniert. 😉

Ihr seht, ich bin nicht hell begeistert von dem Job. Bin deshalb auch mit der Planung meiner weiteren Reise beschäftigt. Plane anfangs November (am oder nach dem Día de los Muertos) Richtung Süden zu reisen. In der Woche vorher möchte ich noch ein paar Tage in den Norden, nach Querétaro und Toluca.

Am Wochenende ist David, der Franzose ins Hostel zurückgekehrt. Er war in San Cristobal de las Casas, und hat sich dank der Kälte dort eine schöne Grippe geholt. Nun ist er aber wieder voller Tatendrang, der Kerl ist echt verrückt!! Er will eine Reportage schreiben über eine Siedlung, die auf einer Müllhalde entstanden ist. Klar, dass dort nicht gerade die Elite von Mexico wohnt… Jedenfalls meinten auch Mexikaner, er solle min. eine, besser zwei Personen bezahlen und als Begleitung anheuern. Heute war er an den Toren zu diesem Gebiet und hat zumindest den Namen einer Kontaktperson erhalten, an die er sich wenden kann. Ich hoffe wirklich, er kommt da wieder heil raus wenn er sich dann mit seiner Kamera in diese Zone wagt, von der sich jeder, der nicht dort wohnt, fernhält.

Ansonsten sind nicht sooo viele Leute im Hostel, habe das Frauenzimmer immer noch für mich allein, ha! 😀 Sind ausser mir derzeit nur Männer hier: ein amerikanischer Journalist (arbeitet hier), ein holländischer Student (auf Wohnungssuche), zwei Engländer (auf Reisen), David und dann ein alter Mann, von dem niemand etwas weiss. Er wohnt im Privatzimmer und gestern hat er den Schlüssel im Zimmer gelassen und das Schloss zugemacht. Somit mussten David und Daniel (der Nachtrecepcionist) das Schloss aufbrechen. David prustete dabei fast los, weil wir hatten uns 10 Min vorher noch über das Schloss lustig gemacht. Im Aufenthaltsraum liegen x Laptops und Kameras herum und er schliesst sein Zimmer ab, wenn er 5m weiter am PC sitzt.

Ich merke, ich drifte in die Banalitäten ab. Dann ist wohl Zeit, den Blog abzuschliessen… 😉 Hat paar neue Fotos in der Gallerie und weitere folgen morgen oder so!