Stadt und Berge in Oaxaca

28 11 2010

Morgens um 06:30 hatte ich also einen Bus von Puerto Escondido nach Oaxaca City. Das war aber nicht ein grosser Bus wie bisher, sondern ein Minivan. Die grossen Busse fahren eine weitere Route und kosten einiges mehr. Die kleinen Busse hingegen fahren auf dem direkten Weg – durch die Berge. Schlafen war definitiv keine Option! Die Strasse ist voller Schlaglöcher. Deshalb kurvt der Busfahrer um die grossen Schlaglöcher herum, erwischt aber kleinere trotzdem. Die Strasse an sich ist zudem auch sehr kurvenreich. Kurz:  Man fühlt sich wie in einem Schüttelbecher und muss sich manchmal festhalten, um nicht zu fest an den Sitznachbar zu rutschen. Die Aussicht ist aber traumhaft!! Würde jederzeit wieder mit dem Minivan fahren. Nach 6 oder 7  Stunden kamen wir dann an und ich ging zu Fuss zum Hostel, das ich mir rausgeschrieben hatte.
Definitiv das bisher beste Hostel meiner Reise!! ♥ Wurde im Gegensatz zu anderen sehr freundlich begrüsst und in meinem Zimmer kam ich gleich mit einem Engländer ins Gespräch. Auch sonst trifft man dauernd Leute hier, da die gemeinsame Zone recht klein ist (Innenhof mit paar Tischen, Stühlen, PCs und Fernseher). Insbesonders beim Frühstück ist man „gezwungen“ mit andern zu kommunizieren: Es findet in einer recht kurzen Zeit statt (08:3-10:00), da für jeden Gast ein Omelett, Bohnen, Brot und Fruchtsalat frisch zubereitet werden. Und dann sizten alle am gleichen Tisch. Habe also sehr viele Leute kennen gelernt.
Am ersten Abend (Samstag) traf ich mich aber erst mal mit alten Bekannten. Polo und Elizabeth kamen für einen Tag nach Oaxaca, da Polo ein DJ Set spielte in einer Bar und wir traffen uns dann dort für die Party.
Am nächsten Tag war ich mit einer Gruppe Deutschen unterwegs im Zentrum und am Montag fuhren wir gemeinsam zu den versteinerten Wasserfällen vn Hierve El Agua. Das war relativ aenteuerlich: Erst mussten wir zum Baseballstadion gehen, dort ein Colectivo nach Mitla nehmen (ca. 60km). Colectivos sind Taxis mit einer Destination, die man sich mit fremden Leuten teilt (kostet etwas mehr als der Bus, aber deutlich weniger als ein normales Taxi). In Mitla wollten wir den Bus nehmen, aber derzeit ist die Lage schwierig. Die normale Strasse wird derzeit blockiert (kommt im Staat Oaxaca häufig vor, dass Strassenblockaden als politisches Mittelverwendet werden). Der Taxifahrer bot uns aber an, uns auf der anderen Strasse hochzufahren, 2h zu warten und dann wieder zurück nach Oaxaca. Das machten wir dann auch. Die Staubstrasse war sehr abenteuerlich, voller Schlaglöcher und manchmal kam eine Staubwolke zum Fenster rein. Steil war’s auch und manchmal hatte es relativ grosse Steine auf der Fahrbahn. Aussicht aber gigantisch. Und dann Hierve El Agua… Erst assen wir mal toll in einem der Restaurants und dann ging’s zu den Wasserfällen. Wegen den Mineralien sind die versteinert und einfach toll anzusehen. Es hat auch so Pools, wo man drin schwimmen kann. Das Wasser war zwar kälter als das Meer, aber doch ganz angenehm. Und wann hat man schon solch eine Aussicht auf Berge und Täler von einem Swimming Pool aus?? (Schaut euch die Fotos an!) Was besonders faszinierend ist, ist die fehlende Baumgrenze. Wir waren wohl schon auf über 2000 Metern und es hatte überall Bäume.
Abends ging das halbe Hostel dann noch was trinken (die Deutschen, zwei Schweden, ich) und ich probierte noch einmal den lokalen Schnaps Mezcal. Vorsichtshalber in Form eines Cocktails. Fazit: Hässlich, auch mit Früchten. Nahm mir vor, nur noch die Crema de Mezcal zu probieren (ist die cremige Variante mit Fruchtgeschmack – Polo und Elizabeth hatten von der Erdbeer-Version geschwärmt).
Dienstags besuchte ich die Pyramiden von Monte Albán. Los gingen wir zu viert: der Australier Jasper, der Ire Kevin, die Deutsche Maria und ich. Nahmen statt eines Touristenshuttles den Ortsbus, der aber nur ins QUartier fährt. Mussten dann ca. 3km den Berg hochgehen. Die Jungs und ich fanden das ganz schön, aber Maria nicht wirklich. SIe setzte sich dann irgendwann auch von unserer Gruppe ab. Die Pyramiden waren toll, und es gab wieder eine grandiose Aussicht zu bestaunen!! Auf einer Pyramide traffen wir dann auch noch ein Paar aus Alaska, das in unserem Hostel war. Mit ihr, Alexus, machte ich am nächsten Tag einen Kochkurs! Das war auch eine gute Erfahrung. Es gab paar Standardsachen sowie 4 Gerichte, aus denen jeder eines auswählen konnte. WIr bereiteten aber alles gemeinsam zu. Erst ging’s aber auf den Markt auf der andern Strassenseite, um einzukaufen. Nachher kochten wir in der Hostelküche (der Kurs war bei Alondra, einer der Señoras, die jeweils das Frühstück zubereiten). Wichtigste Erkenntnis: Ohne Frittieren geht in der mexikanischen Küche nichts! WIr verbrauchten fast eine ganze Flasche öl…. Und was wir machten? Unsere eigenen Maistortillas, Guacamole, Horchata (das ist ein Getränk mit Reis, Zimt und Milch – wird kalt getrunken), Chiles Rellenos (gefüllte Chilis – einmal mit Fleisch, einmal Käse), Chilaquiles (in Sauce getränkte Chips), mexikanischer Reis. Die Rezepte erhielten wir dann via E-Mail. Mit denen und den Fotos sollte ich also in der Lage sein, das zu Hause nachzukochen. Ausser die Tortillas. Weil wir brachten den gekochten Mais zu einer Tortilleria, wo sie eine Maschine haben, die aus Maiskörnern den Teig macht. Könnte in der Schweiz schwierig zu finden sein…

Die weiteren Tage verbrachte ich dann im Stadtzentrum, auf Märkten, im etnobotaischen Garten (hat nur Pflanzen aus dem Staat Oaxaca), etc. Einmal latschte ich auch noch mitten in einen politischen Event, wo es eine riesige (friedliche) Demo von Indigenen hatte. Die ganze Hauptstrasse war voller Leute statt Autos und auf dem Zócalo hielten sie Reden. War spannend, hab da eine Weile lang zugehört.

Während der ganzen Zeit lernte ich viele Leute kennen und viele blieben auch länger als gewollt (Kevin der Ire meinte jeden Abend, dass er morgen abreise, und er blieb immer länger). Nation Nr. 1 war eindeutig Australien. Dann hatte es einige Deutsche und Österreicher. Einzeln vertreten waren Belgien, Kanada, USA, …
Jetzt reisen viele ab: Kevin ging grad weg, heute Abend haben das belgische Päärchen und mein österreichischer Zimmergenosse einen Bus. Ich habe meinen dann morgen Nacht, einen Tag länger zum Rucksack packen etc. 😉

Eben: Morgen Nacht geht’s dann während einer 11-stündigen Fahrt nach San Cristobal de las Casas (Staat Chiapas, dort wo die Zapatisten sind). Bin sehr gespannt, viele Leute schwärmen davon. Allerdings soll es relativ kalt sein, in der Nacht sogar um die 0 Grad, weil es in den Bergen liegt. VIele haben mir gesagt, dass sie gefroren haben (David kam ja krank nach Meixco City zurück und Kevin meinte, er hätte mit all seinen Kleidern geschlafen). Ich werde es sehen und dann wieder berichten!! 🙂

PS: Seit dieser Woche hat es endlich drei neue Gallerien, Zihuatanejo, Puerto Escondido und Oaxaca!



Surfen und Sonne in Puerto

19 11 2010

Wie einige vielleicht schon wissen, hatte ich meine Route kurz nach dem letzten Blogeintrag wieder geändert. Und zwar beschloss ich, nicht nach Acapulco zu fahren. Die Stadt ist echt teuer, es scheint nur ein einziges Hostel zu geben (dass online eher doof aussah und auch eher teuer ist). Zudem wäre ein Grund auch gewesen, Cesare zu treffen (ihr erinnert euch, der Italo-Australier aus dem Hostel Home – er arbeitet jetzt in Acapulco). Der war aber grad eine Woche lang in Mexico City, als ich die Stadt verliess. Deshalb Tickets gekauft Zihuatanejo – Puerto Escondido. Zihua hat übrigens das hässlichste Busterminal, das ich bisher gesehen habe. Im Dach hocken hunderte von Vögeln (Schwalben), die die Halle vollscheissen. Ich habe einfach nur gehofft, dass mein Bus bald aufgerufen wird und mir keiner auf den Kopf oder das Gepäck scheisst. Hatte sogar Glück!! 4h Busfahrt, dann war ich um Mitternacht in Acapulco. 2h Aufenthalt im Busterminal (laaaaangweilig), dann in der Nacht die Fahrt nach Puerto Escondido.
So um 10 Uhr oder so kamen wir an. Bin dann erst mal zu einem Hostel marschiert. Hatte mir nach ausgiebiger Recherche das Hostal Shalom ausgesucht und bin auch zufrieden. Sind zwar nicht alle so freundlich, und es könnte mehr Leute haben. Aber es liegt gleich bei einem kleinen Strand (Playa Carrizalillo). Dies ist für mich der beste Strand, weil a) Wellen im Gegensatz zum coolen Zicatela-Strand auch für Surfanfänger geeignet, und man darf schwimmen; b) weniger Leute und weniger Kommerz als an den Stränden im Zentrum, wo sie dir alle 5m eine Tour, Liegestühle oder Bier verkaufen wollen. Ja, und zudem zahle ich für ein Einzelzimmer gerade mal 100 Pesos.

Das Stätdchen ist auch ganz nett. Hat einen tollen Markt, wo es kein Gedränge an Menschen hat. Man kann dort toll/günstig essen un Licuados kaufen. Dann hat es einen grossen Supermarkt, der alles hat. Und mehrere Flaniermeilen an den Stränden. Und einen Panoramaweg in den Felsen zwischen zwei Stränden.

Leute habe ich auch endlich kennengelernt. Die ersten Tage habe ich zwar ruhig verbracht. Aber dann hatte ich auch mal eine Surflektion genommen und dort ein finnisches Geschwisterpaar (Annina und Roope) sowie die Jungs ‚vom gelben Turm‘ (Surflehrer und Freunde) kennengelernt.
Das Surfen hat Spass gemacht, konnte auch so 4-5 Mal auf einer Welle reiten. Andere Male hats nicht geklappt. Habe recht viel Salzwasser in die Nase gekriegt, teilweise waren’s auch recht hohe Wellen. Und ich merkte, dass ich 2 Monate lang meine Arme nicht trainiert hatte – das zurück ins Meer paddeln war echt anstrengend, hab’s jeweils kaum geschafft hahaha Dank dem Muskelkater beliess ich es auch bei der einen Stunde (werde dann in El Salvador wieder surfen), und ging dafür nach La Punta den ‚Profis‘ zuschauen. La Punta ist der äusserste Zipfel des langen Surferstrandes Zicatela. Die Wellen dort sind sehr gross und brechen schnell (auch bekannt unter dem Namen „Mexican Pipeline“), nur für gute Surfer geeignet und Schwimmen ist teilweise auch verboten. Der Strand zählt soviel ich weiss zu den Top3 weltweit.

Party war etwas weniger angesagt. War einmal mit Annina und Roope ein Bier trinken in einer Salsa-Bar (die Leute habe auf der Strasse barfuss getanzt), ein andermal mit ein paar Leuten aus Puerto in einer Strandbar. Und dann haben wir uns im Supermarkt ein Bier gekauft und am Strand getrunken und geredet (die Polizei ist hier weniger streng was trinken in der Öffentlichkeit angeht).

Heute war dann der grosse Event: El Torneo del Bicentenario, ein Surfturnier. Also eigentlich dauert es 3 Tage, aber morgen verlasse ich Puerto „schon“ wieder. Um 07:30 marschierten wir bereits los – vom Hostel bis in die Mitte vom Zicatela-Strand sind es halt schon etwa 45 Minuten (man könnte auch ein Taxi nehmen, aber wir sind ja geizige Backpacker). Als wir ankamen, war das Turnier schon in vollem Gange und die Sonne knallte vom Himmel. Nichtsdestotrotz setzten wir uns (mit einem eiskalten Kaffee und ultrasüssen Brötchen) in die Sonne und schauten den Surfern zu. Jeweils 4 Surfer mit unterschiedlichen Shirts waren gleichzeitig für 20 Minuten im Wasser und konnten ihr Können zeigen. 3 von ihnen kamen dann in die nächste Runde (Samstag). Die Wellen waren hoch und vor allem schnell, oft brachen sie bereits nach wenigen Sekunden über den Surfern und sie mussten wieder rauspaddeln. Aber ab und zu gab’s schon imposante Tricks zu sehen. Um halb 10 oder so war’s dann leider schon vorbei und wir marschierten an den andern Strand, um ein kaltes Getränk zu kaufen. Und dann wieder zurück nach Zicatela, weil dort ein Shop war, den wir vergessen hatten zu besuchen. Und dann wieder zurück ins Zentrum. In den Supermarkt, mit Aircondition, die Körper ein wenig runterkühlen. Finnen und Schweizer sind sich solche Temperaturen und die glühende Sonne schliesslich nicht gewohnt. Tja, und jetzt sitzen wir hier im Internetcafe. Annina und Roope fahren dann abends nach Tuxtla, und ich habe morgen früh (6:30!!) einen Bus nach Oaxaca City.

Habe mehrere Leute gefragt, ob ich nach Puerto Angel, Mazunte und Zipolite reisen soll, aber der Tenor war eher nein. Sei nicht so spannend, Strand halt. Und eventuell hat’s nicht viele Leute. Deshalb habe ich das Strandleben lieber hier in Puerto Escondido länger genossen, wo’s mir wirklich gut gefällt und ich auch nette Leute kennen gelernt habe.
In Oaxaca bleibe ich dann wohl min. eine Woche, vielleicht auch zwei. Gibt viel zu sehen anscheinend, und man kann auch viele Exkursionen machen von dort aus. Vielleicht mal in die Berge oder so. Ihr werdet es auf jeden Fall erfahren! 😉

Soviel also für heute. Fotos folgen später, hoffe in Oaxaca hat’s Internet im Hostel statt immer in’s Internetcafe (auch wenn wir hier eines entdeckt haben, das nur 7 Peso/h kostet – und wir durch die ganze Stadt latschen, um die 3 Pesos zu sparen). Sende euch mental ein paar Sonnenstrahlen nach Europa – habe eben die Wetterlage gecheckt, sieht schon eher grau und kalt aus…



Schlaflos wegen Kälte und Hitze

11 11 2010

Endlich ein neuer Eintrag!! Jetzt, wo ich nicht mehr arbeite und nicht mehr im Hostel Home bin, muss ich wieder fürs Internet bezahlen (und erst einmal Internetcafes finden). Und es nimmt immer recht viel Zeit in ANspruch, Maisl zu beantworten, Blog zu schreiben und vor allem Fotos hochzuladen. Die eine Kamera hat recht Probleme bei der Kommunikation mit den PCs, weil es keine Canon-Software hat. Und sind die Bilder dann mal auf dem PC, muss ich alles auf den Stick kopieren (da es meist nur einen USB-Anschluss hat). Und dann verkleinern, damit das Hochladen schneller geht. Und dann noch auf facebook und in den Blog hochladen. Was ewig dauert, weil das Internet hier recht langsam ist. Verzeiht mir also meine weniger häufigen Updates. 😉

Die ersten Novembertage standen voll im Zeichen der Feiertage. Währenddem Allerheiligen bei uns ja eher eine ruhige Angelegenheit ist, wird das ganze hier regelrecht zelebriert. Angefangen hatte alles mit dem Desfile de Alebrijes, dieser farbenfrohen Figuren. Hatte ich am Ende des letzten Eintrags kurz erwähnt und es waren auch schon Fotos in der Gallerie.

Das ist aber schon wieder eine Weile her (jaja, die Zeit rennt immer noch). Denn da war David ja noch dabei. Mittlerweile ist er schon wieder in Frankreich. Das war aber auch eine Geschichte für sich! In der Nacht vor seiner Abreise war ich am arbeiten. Dann, so um 00:55 steht plötzlich ein aufgeregter David vor mit, der mir ein Blatt in die Hand drückt: „Du, ich glaube, mein Flug geht in 10 Minuten!! Oder was meinst du?“ Ja. Mitten in der Nacht fiel ihm auf, dass seine Zeitplanung unlogisch war. Und dass das Datum ja um 00:00 Uhr ändert. Und er einen Flug um 01:10 hatte. Das hiess dann sofort anrufen, Flug stornieren, abwarten, wieder telefonieren, die Sache irgendwann aufgeben, zum Flughafen fahren, die Sache klären, wieder telefonieren, packen, wieder zum Flughafen, abreisen… Viel Stress und 150 Euro mehr ausgegeben, der Gute. Er meinte dann auch, dass das definitiv sein letzter Nachtflug gewesen sei!! Habe ihn auch ein wenig ausgelacht, von wegen „Nicht so tragisch, kann ja passieren, wenn man das erste Mal mit dem Flugzeug unterwegs ist…“ Zur Erinnerung: Seit seinem 15. Lebensjahr ist er mehr oder weniger immer am reisen. Aber so ein Datumsfehler ist schnell passiert. Wie man auch bei mir (Tourismusfachfrau und so *hüstel*) bemerken konnte: Wollte den Rückflug ja eigentlich so buchen, dass ich Samstagabend in der Schweiz ankomme. Beim Buchen hatte ich aber ausser Acht gelassen, dass man zeitzonenmässig anders fliegt als beim Hinflug. Jedenfalls komme ich jetzt auch an einem Sonntagabend an statt Samstag. Sofern ich den Flug im April dann erwische. 😉

Aber zurück zu Halloween und dem Día de los Muertos. Am Wochenende gab es schon x Parties zu dem Thema. Freitags waren wir aber noch „gemütlich“ unterwegs: erst wie immer in der Pulquería, dieses Mal in Begleitung des halben Hostels. Und nachher in einem Café in der Parallelstrasse. Polo feierte dort seinen Geburtstag. (Ja, es scheinen alle Mexikaner im Oktober Geburtstag zu haben!) War auf jeden Fall lustig. Am Samstag war ich dann auf einem Maskenball. Da waren wirklich fast alle Gäste gruselig verkleidet!! Ich hatte mich damit begnügt, mir das Gesicht zur Hälfte zu verunstalten. Das heisst, wenn man mich von einer Seite ansah, sah ich normal aus. Von der anderen Seite aber eher monstermässig. War sehr lustig, meine Freunde von C-Lekktor spielten auch noch ein Konzert und ich habe wieder viele Leute getroffen und kennen gelernt. Aber eine Hitze war das… irgendwann wollte ich mir dann ein Wasser holen. An der ersten Bar schickten sie mich an die andere Bar. Dort gab es aber nur Literflaschen (!!) Bier. Die Mexikaner wieder, wollen einfach keine Softdrinks und kein Wasser verkaufen…

Allerheiligen verbrachte ich eher ruhig. Auf der Strasse hörte man vereinzelt kirchliche Gesänge. Ansonsten dominierte Halloween im USA-Style. Ich war mit Sarah essen, shoppen, dann wieder essen und noch in der Saftbar einen Fruchtsaft trinken. Keine Ahnung, wieviele Kinder uns nach Süssigkeiten gefragt haben. Und wir hatten nichtmal welche dabei. Besonders schlimm fanden wir, dass einige Kleine uns auf Englisch „Trick or treat?“ fragten…

Der Día de los Muertos (Tag der Toten) am Tag darauf war da eindeutig mexikanischer!! Wir schliefen aber aus und trafen uns erst um 14 Uhr zum… was wohl, essen!! 😀 Dann fuhren wir zum Zócalo, um uns die Sachen dort anzusehen. Es hatte eine grosse Skulptur in Form eines Baums, die sehr schön war. Ansonsten musste man bei den meisten Sachen anstehen, um sie anschauen zu können. Da wir dau keine Lust (und Zeit) hatten, schauten wir uns alles eher aus der Distanz an. Dann wollten wir zur UNAM (Uni). Mit der Metro fuhren wir bis zum Gelände und wollten dort einen PUMABus nehmen (die Busse, die auf dem Unigelände fahren). Tja, wenn keine Vorlesungen sind, dann keine Busse. Fragten eine Frau, die an einem Stand arbeitete, welchen Bus. Sie zeigte auf einen und meinte, wir müssten dann auf den Trolleybus umsteigen. Sagten dem Fahrer dann auch, wohin wir wollten, und er brummte, er würde uns Bescheid sagen. Irgendwann, als wir uns schon km-weit vom Unigelände entfernt hatten, fragten wir mal nach, und er meinte, wir seien komplett falsch. Idiot… manchmal kann man Busfahrer echt nicht brauchen. Stiegen also aus, überquerten die Strasse, nahmen einen Bus zurück und stiegen bei Insurgentes aus. (Die gute alte Insurgentes, egal wo in der Stadt du bist, sie hilft dir bei der Orientierung!) Dort marschierten wir zur nächsten Metrobusstation und fuhren zurück zur Uni (landeten auf einer anderen Seite des Geländes als die Metro. Wie gesagt, das ist riiiieeeesig!) Dort latschten wir erst mal den Leuten nach und fragten dann auch nach dem Weg und nach schlappen 15 Min. Fussmarsch sahen wirs endlich. Die Ofrendas!! In einer Art Park waren ganz viele „Ofrendas“ angelegt. Das sind so eine Art Opferaltare, wunderschön geschmückt. Müsst dann unbedingt die Fotos anschauen!! Viele Blumen und Skelette… es waren auch wieder viele Leute, vor allem natürlich Kinder, verkleidet. Viele Kinder hatten auch das Gesicht bemalt wie ein Totenschädel. Am anderen Ende des Parks hatte es eine Bühne mit Konzerten und Essensstände. Richtige Festivalatmosphäre, einfach ohne Alkohol (ist in der Öffentlichkeit ja verboten). Wir assen Tamales (so eine Teigmischung, die in ein Maisblatt eingewickelt ist), tranken Atoles (ganz fein, so ein reichhaltiges Schoggigetränk) und assen einen Muffin zum Dessert. Danach war uns schlecht. Wir schleppten uns zum Metrobus und bemerkten, dass wir kein Kleingeld mehr haben. Der Automat wollte auch meinen 20-Peso-Schein nicht annehmen. Also einen Stand suchen zum wechseln… Irgendwann schafften wir es und wir fuhren zurück zur Condesa, tranken ein Bierchen. Hatten mittlerweile auch wieder Hunger und gönnten uns einen Abendsnack. Der nächste Tag war dann Diättag. Hahaha

Ein Highlight der letzten Wochen war sicher auch die Reise nach Guanajuato. Mit Sarah reiste ich in diese schöne Stadt (ist etwa 5h Fahrt von Mexico entfernt). Alle Mexikaner meinten, das sei die schönste Ortschaft, um einen Ausflug zu machen. Und dann waren an dem Wochenende noch die letzten Tage des Cervantino Kulturfestivals. Am Samstagabend (nachdem Sarah Feierabend hatte) fuhren wir also hin. Den Abend verbrachten wir gemütlich. Sahen uns ein Elektrokonzert auf einem Platz an, gingen dann aber bald ins übervolle Hostel zurück. Die Nächte hier waren übrigens noch kälter als in Mexico City. Am Samstag war ich todmüde, aber in der Nacht von Sonntag auf Montag habe ich kaum geschlafen, so kalt war es (ich habe mir das Laken über’s Gesicht gezogen hahaha). Am Sonntag nach dem Frühstück gingen wir ins Theater. Es war ein fantastisches Stück einer Tessiner Theatergruppe (Spanisch mit starkem italienischem Akzent hahaha), war ganz toll!! Dann spazierten wir bisschen durch die Stadt und besuchten das Museum Diego Rivera. Abends zwei Bier in unserem Stamm-Cafe, wo man wunderbar Leute beobachten konnte. Am Montag besuchten wir noch das Museo de las Momias. Da hat es mumifizierte Leichen, äusserst spannend anzusehen. Das Museum aber sich war aber Mist, null Infos (nicht mal geschätzte Jahreszahlen oder so) und nicht wirklich schöne Atmosphäre. Dann wollten wir den Bus nach Mexico buchen, der war leider schon voll. Deshalb konnten wir erst um 17:00 heim. Waren aber dann doch nicht soo spät zurück. Meine letzte Nacht im D.F. verbrachte ich dann bei Sarah.

Am nächsten Tag folgte dann also der letzte Abschied. Von den meisten Leuten hatte ich mich bereits am Freitag verabschiedet (wie immer in der Pulquería, und dann auch noch im STadtzentrum und im Club beim Hostel). Aber als ich mich dann noch von Sarah verabschieden sollte, fiel mir das echt schwer.

Hatte den Bus um 00:40. Als wir dann losfuhren und ich die Lichter vorbeiziehen sah, merkte, dass wir immer weiter raus in die Peripherie dringen und realisierte, dass das vorerst das letzte Mal war, dass ich den D.F. sehen würde… ich hätte am liebsten losgeheult!! Unglaublich, zwei Monate in dieser Stadt und es ist wirklich mein zweites Zuhause geworden!! Hoffentlich kann ich bald einmal zurück kehren…

Ja und dann folgte ein wenig Schlaf und bald darauf der Klimaschock. Als ich nachts in den Bus einstieg, war ich in 3 Pullis dick eingepackt und trug einen Schal. Morgens um 08:30 in Zihuatanejo waren’s wohl schon fast 30 Grad!! Die Busfahrer wollten zwar nicht nach Zihuatanejo fahren und liessen uns einfach an der Strasse in Ixtapa aussteigen, tsss… SUchte dann einen Bus und marschierte zum Hostel. Dieses war verschlossen. Toll!! Wollte ja am Vortag anrufen, aber es funktionierte nicht… Glücklicherweise kam dann grad die Besitzerin um die Ecke und liess mich rein. Es scheint echt wenig loszusein (Saison beginnt laut einem Wirt nächste Woche, wenn die Amis Urlaub haben). Eigentlich ja ganz toll: ein 7er-Zimmer plus Küche plus Bad für mich allein. EIgentlich… aber jetzt, wo ich mich grad ziemlich einsam fühle, wären ein paar andere Gäste irgendwie doch ganz gelegen gekommen…

Zihuatanejo ist ganz nett, aber irgendwie halt doch sehr touristisch und auf Amis ausgerichtet (es sprechen dich alle englisch an und wechseln auch nicht die Sprache, wenn du spanisch antwortest). Restaurants sind eher teuer. Der Strand ist aber doch recht hübsch. Werde heute gegen abend, wenns etwas weniger heiss ist, vielleicht noch zu einem anderen Strand spazieren.

Morgen fahre ich dann nach Acapulco. Soll zwar hässlich sein, aber wenn ich schon in der Gegend bin, will ich mir das einen Tag oder zwei mal ansehen. 😉

Habe meine geplante Route übrigens auf der Karte eingetragen – man kann sich das oben unter „Route“ ansehen!