Schlaflos wegen Kälte und Hitze

11 11 2010

Endlich ein neuer Eintrag!! Jetzt, wo ich nicht mehr arbeite und nicht mehr im Hostel Home bin, muss ich wieder fürs Internet bezahlen (und erst einmal Internetcafes finden). Und es nimmt immer recht viel Zeit in ANspruch, Maisl zu beantworten, Blog zu schreiben und vor allem Fotos hochzuladen. Die eine Kamera hat recht Probleme bei der Kommunikation mit den PCs, weil es keine Canon-Software hat. Und sind die Bilder dann mal auf dem PC, muss ich alles auf den Stick kopieren (da es meist nur einen USB-Anschluss hat). Und dann verkleinern, damit das Hochladen schneller geht. Und dann noch auf facebook und in den Blog hochladen. Was ewig dauert, weil das Internet hier recht langsam ist. Verzeiht mir also meine weniger häufigen Updates. 😉

Die ersten Novembertage standen voll im Zeichen der Feiertage. Währenddem Allerheiligen bei uns ja eher eine ruhige Angelegenheit ist, wird das ganze hier regelrecht zelebriert. Angefangen hatte alles mit dem Desfile de Alebrijes, dieser farbenfrohen Figuren. Hatte ich am Ende des letzten Eintrags kurz erwähnt und es waren auch schon Fotos in der Gallerie.

Das ist aber schon wieder eine Weile her (jaja, die Zeit rennt immer noch). Denn da war David ja noch dabei. Mittlerweile ist er schon wieder in Frankreich. Das war aber auch eine Geschichte für sich! In der Nacht vor seiner Abreise war ich am arbeiten. Dann, so um 00:55 steht plötzlich ein aufgeregter David vor mit, der mir ein Blatt in die Hand drückt: „Du, ich glaube, mein Flug geht in 10 Minuten!! Oder was meinst du?“ Ja. Mitten in der Nacht fiel ihm auf, dass seine Zeitplanung unlogisch war. Und dass das Datum ja um 00:00 Uhr ändert. Und er einen Flug um 01:10 hatte. Das hiess dann sofort anrufen, Flug stornieren, abwarten, wieder telefonieren, die Sache irgendwann aufgeben, zum Flughafen fahren, die Sache klären, wieder telefonieren, packen, wieder zum Flughafen, abreisen… Viel Stress und 150 Euro mehr ausgegeben, der Gute. Er meinte dann auch, dass das definitiv sein letzter Nachtflug gewesen sei!! Habe ihn auch ein wenig ausgelacht, von wegen „Nicht so tragisch, kann ja passieren, wenn man das erste Mal mit dem Flugzeug unterwegs ist…“ Zur Erinnerung: Seit seinem 15. Lebensjahr ist er mehr oder weniger immer am reisen. Aber so ein Datumsfehler ist schnell passiert. Wie man auch bei mir (Tourismusfachfrau und so *hüstel*) bemerken konnte: Wollte den Rückflug ja eigentlich so buchen, dass ich Samstagabend in der Schweiz ankomme. Beim Buchen hatte ich aber ausser Acht gelassen, dass man zeitzonenmässig anders fliegt als beim Hinflug. Jedenfalls komme ich jetzt auch an einem Sonntagabend an statt Samstag. Sofern ich den Flug im April dann erwische. 😉

Aber zurück zu Halloween und dem Día de los Muertos. Am Wochenende gab es schon x Parties zu dem Thema. Freitags waren wir aber noch „gemütlich“ unterwegs: erst wie immer in der Pulquería, dieses Mal in Begleitung des halben Hostels. Und nachher in einem Café in der Parallelstrasse. Polo feierte dort seinen Geburtstag. (Ja, es scheinen alle Mexikaner im Oktober Geburtstag zu haben!) War auf jeden Fall lustig. Am Samstag war ich dann auf einem Maskenball. Da waren wirklich fast alle Gäste gruselig verkleidet!! Ich hatte mich damit begnügt, mir das Gesicht zur Hälfte zu verunstalten. Das heisst, wenn man mich von einer Seite ansah, sah ich normal aus. Von der anderen Seite aber eher monstermässig. War sehr lustig, meine Freunde von C-Lekktor spielten auch noch ein Konzert und ich habe wieder viele Leute getroffen und kennen gelernt. Aber eine Hitze war das… irgendwann wollte ich mir dann ein Wasser holen. An der ersten Bar schickten sie mich an die andere Bar. Dort gab es aber nur Literflaschen (!!) Bier. Die Mexikaner wieder, wollen einfach keine Softdrinks und kein Wasser verkaufen…

Allerheiligen verbrachte ich eher ruhig. Auf der Strasse hörte man vereinzelt kirchliche Gesänge. Ansonsten dominierte Halloween im USA-Style. Ich war mit Sarah essen, shoppen, dann wieder essen und noch in der Saftbar einen Fruchtsaft trinken. Keine Ahnung, wieviele Kinder uns nach Süssigkeiten gefragt haben. Und wir hatten nichtmal welche dabei. Besonders schlimm fanden wir, dass einige Kleine uns auf Englisch „Trick or treat?“ fragten…

Der Día de los Muertos (Tag der Toten) am Tag darauf war da eindeutig mexikanischer!! Wir schliefen aber aus und trafen uns erst um 14 Uhr zum… was wohl, essen!! 😀 Dann fuhren wir zum Zócalo, um uns die Sachen dort anzusehen. Es hatte eine grosse Skulptur in Form eines Baums, die sehr schön war. Ansonsten musste man bei den meisten Sachen anstehen, um sie anschauen zu können. Da wir dau keine Lust (und Zeit) hatten, schauten wir uns alles eher aus der Distanz an. Dann wollten wir zur UNAM (Uni). Mit der Metro fuhren wir bis zum Gelände und wollten dort einen PUMABus nehmen (die Busse, die auf dem Unigelände fahren). Tja, wenn keine Vorlesungen sind, dann keine Busse. Fragten eine Frau, die an einem Stand arbeitete, welchen Bus. Sie zeigte auf einen und meinte, wir müssten dann auf den Trolleybus umsteigen. Sagten dem Fahrer dann auch, wohin wir wollten, und er brummte, er würde uns Bescheid sagen. Irgendwann, als wir uns schon km-weit vom Unigelände entfernt hatten, fragten wir mal nach, und er meinte, wir seien komplett falsch. Idiot… manchmal kann man Busfahrer echt nicht brauchen. Stiegen also aus, überquerten die Strasse, nahmen einen Bus zurück und stiegen bei Insurgentes aus. (Die gute alte Insurgentes, egal wo in der Stadt du bist, sie hilft dir bei der Orientierung!) Dort marschierten wir zur nächsten Metrobusstation und fuhren zurück zur Uni (landeten auf einer anderen Seite des Geländes als die Metro. Wie gesagt, das ist riiiieeeesig!) Dort latschten wir erst mal den Leuten nach und fragten dann auch nach dem Weg und nach schlappen 15 Min. Fussmarsch sahen wirs endlich. Die Ofrendas!! In einer Art Park waren ganz viele „Ofrendas“ angelegt. Das sind so eine Art Opferaltare, wunderschön geschmückt. Müsst dann unbedingt die Fotos anschauen!! Viele Blumen und Skelette… es waren auch wieder viele Leute, vor allem natürlich Kinder, verkleidet. Viele Kinder hatten auch das Gesicht bemalt wie ein Totenschädel. Am anderen Ende des Parks hatte es eine Bühne mit Konzerten und Essensstände. Richtige Festivalatmosphäre, einfach ohne Alkohol (ist in der Öffentlichkeit ja verboten). Wir assen Tamales (so eine Teigmischung, die in ein Maisblatt eingewickelt ist), tranken Atoles (ganz fein, so ein reichhaltiges Schoggigetränk) und assen einen Muffin zum Dessert. Danach war uns schlecht. Wir schleppten uns zum Metrobus und bemerkten, dass wir kein Kleingeld mehr haben. Der Automat wollte auch meinen 20-Peso-Schein nicht annehmen. Also einen Stand suchen zum wechseln… Irgendwann schafften wir es und wir fuhren zurück zur Condesa, tranken ein Bierchen. Hatten mittlerweile auch wieder Hunger und gönnten uns einen Abendsnack. Der nächste Tag war dann Diättag. Hahaha

Ein Highlight der letzten Wochen war sicher auch die Reise nach Guanajuato. Mit Sarah reiste ich in diese schöne Stadt (ist etwa 5h Fahrt von Mexico entfernt). Alle Mexikaner meinten, das sei die schönste Ortschaft, um einen Ausflug zu machen. Und dann waren an dem Wochenende noch die letzten Tage des Cervantino Kulturfestivals. Am Samstagabend (nachdem Sarah Feierabend hatte) fuhren wir also hin. Den Abend verbrachten wir gemütlich. Sahen uns ein Elektrokonzert auf einem Platz an, gingen dann aber bald ins übervolle Hostel zurück. Die Nächte hier waren übrigens noch kälter als in Mexico City. Am Samstag war ich todmüde, aber in der Nacht von Sonntag auf Montag habe ich kaum geschlafen, so kalt war es (ich habe mir das Laken über’s Gesicht gezogen hahaha). Am Sonntag nach dem Frühstück gingen wir ins Theater. Es war ein fantastisches Stück einer Tessiner Theatergruppe (Spanisch mit starkem italienischem Akzent hahaha), war ganz toll!! Dann spazierten wir bisschen durch die Stadt und besuchten das Museum Diego Rivera. Abends zwei Bier in unserem Stamm-Cafe, wo man wunderbar Leute beobachten konnte. Am Montag besuchten wir noch das Museo de las Momias. Da hat es mumifizierte Leichen, äusserst spannend anzusehen. Das Museum aber sich war aber Mist, null Infos (nicht mal geschätzte Jahreszahlen oder so) und nicht wirklich schöne Atmosphäre. Dann wollten wir den Bus nach Mexico buchen, der war leider schon voll. Deshalb konnten wir erst um 17:00 heim. Waren aber dann doch nicht soo spät zurück. Meine letzte Nacht im D.F. verbrachte ich dann bei Sarah.

Am nächsten Tag folgte dann also der letzte Abschied. Von den meisten Leuten hatte ich mich bereits am Freitag verabschiedet (wie immer in der Pulquería, und dann auch noch im STadtzentrum und im Club beim Hostel). Aber als ich mich dann noch von Sarah verabschieden sollte, fiel mir das echt schwer.

Hatte den Bus um 00:40. Als wir dann losfuhren und ich die Lichter vorbeiziehen sah, merkte, dass wir immer weiter raus in die Peripherie dringen und realisierte, dass das vorerst das letzte Mal war, dass ich den D.F. sehen würde… ich hätte am liebsten losgeheult!! Unglaublich, zwei Monate in dieser Stadt und es ist wirklich mein zweites Zuhause geworden!! Hoffentlich kann ich bald einmal zurück kehren…

Ja und dann folgte ein wenig Schlaf und bald darauf der Klimaschock. Als ich nachts in den Bus einstieg, war ich in 3 Pullis dick eingepackt und trug einen Schal. Morgens um 08:30 in Zihuatanejo waren’s wohl schon fast 30 Grad!! Die Busfahrer wollten zwar nicht nach Zihuatanejo fahren und liessen uns einfach an der Strasse in Ixtapa aussteigen, tsss… SUchte dann einen Bus und marschierte zum Hostel. Dieses war verschlossen. Toll!! Wollte ja am Vortag anrufen, aber es funktionierte nicht… Glücklicherweise kam dann grad die Besitzerin um die Ecke und liess mich rein. Es scheint echt wenig loszusein (Saison beginnt laut einem Wirt nächste Woche, wenn die Amis Urlaub haben). Eigentlich ja ganz toll: ein 7er-Zimmer plus Küche plus Bad für mich allein. EIgentlich… aber jetzt, wo ich mich grad ziemlich einsam fühle, wären ein paar andere Gäste irgendwie doch ganz gelegen gekommen…

Zihuatanejo ist ganz nett, aber irgendwie halt doch sehr touristisch und auf Amis ausgerichtet (es sprechen dich alle englisch an und wechseln auch nicht die Sprache, wenn du spanisch antwortest). Restaurants sind eher teuer. Der Strand ist aber doch recht hübsch. Werde heute gegen abend, wenns etwas weniger heiss ist, vielleicht noch zu einem anderen Strand spazieren.

Morgen fahre ich dann nach Acapulco. Soll zwar hässlich sein, aber wenn ich schon in der Gegend bin, will ich mir das einen Tag oder zwei mal ansehen. 😉

Habe meine geplante Route übrigens auf der Karte eingetragen – man kann sich das oben unter „Route“ ansehen!



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